Großzügig

Gott ist dir gegenüber großzügig, einfach so…

Es gibt sehr viele Legenden über die Großzügigkeit des großen Kämpfers Alexander des Großen. In einem Fall hatte er beschlossen, die Schulden all seiner Soldaten zu begleichen. Aber anstelle von Dankbarkeit bewirkte seine Entscheidung beim Heer großes Misstrauen. Sie kannten das Sprichwort: „Den kostenlosen Käse gibt es nur in einer Mausefalle“. Der Geschichtsschreiber der Antike Arrian berichtet: „Anfangs ließen nur Wenige sich auf die Liste setzen, da sie Kontrolle über ihr Gehalt und möglicherweise über ihren verschwenderischen Umgang damit vermuteten. Als es Alexander dem Großen zugetragen wurde, dass die meisten Soldaten wohl ihre Schulden nicht offenlegen möchten, tadelte er sie für ihr Misstrauen.”[1] Schließlich wurden Tische aufgestellt, von dem jeder so viel Geld nehmen dürfte, wie er benötigte, ohne seinen Namen zu nennen. Diese großzügige Aktion kostete Alexander den Großen eine astronomische Summe von 20.000 Talente! Zur Zeit würden es in etwa 270 Millionen Euro sein (zu Lebzeiten Alexander des Großen betrug 1 Talent in etwa 25,9 Kilogramm Silber.[2]

FRAGE: Was haltet ihr von der Idee Alexander des Großen?

Auf den ersten Blick: sehr großzügig, oder?! Hört aber, was der Historiker und Schriftsteller Michail Jelissejew darüber schreibt: „Eine sehr großzügige Entscheidung. Es gibt einen versteckten Kontext: Alexander hat sehr selten etwas einfach so getan ohne einer weiteren Absicht.“[3] Sehr wahrscheinlich bestach damit der große Heerführer die Treue seiner Kämpfer.

Manchmal erinnern unsere Freunde uns: „Hilf mir bitte. Ich hatte dir ja auch mal geholfen!“ Die menschliche Großzügigkeit enthält oft einen Beigeschmack von Eigennutz. Uns ist die Großzügigkeit der Politiker bekannt, die vor ihrer Wahl Aktionen starten, um Stimmen für sich zu gewinnen. Großzügigkeit mit einer eigennützigen Absicht ist keine wirkliche Großzügigkeit, sondern tückisch getarnter Geiz! Gottes Großzügigkeit ist vollkommen, anders als die des Menschen. Gott schenkt, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten. Seine Großzügigkeit ist rein, ohne einen Hauch von irgendeiner Erwartung. Seine Großzügigkeit ist rein ohne Gewinnsucht. Denkt doch mal über die Großzügigkeit Jesu nach. Er speiste einmal fünftausend hungrige Menschen und gab ihnen soviel Brot, daß eine größere Menge übrigblieb:

„Und sie aßen alle und wurden satt. Und sie hoben zwölf Körbe voll an Brocken auf, und auch von den Fischen.“ (Markus 6,42-43, Schlachter 2000)

Ob Jesus damals wusste, wie viel Hunger die Menschen hatten und wie viel sie essen würden? Sicher wusste er es! Könnte er es genau passend machen, dass alle satt würden und nichts übrig geblieben wäre? Ja! Gott gibt immer mehr! Und er erwartet nichts dafür zurück. Durch die Brot- und Fischvermehrung bestach Jesus die Menschen nicht wie Alexander der Große seine Soldaten. Er tadelte sie sogar später dafür, dass sie ihm nur um der Nahrung willen nachfolgten (s. Joh. 6,26-27).

Gott gibt großzügig – mehr als wir brauchen – und erwartet dafür nichts zurück. Wir sollten an ihm ein Beispiel nehmen und so sein wie er.

GEBET: Betet Gott an, der uns großzügig alles gibt, was für unser Leben nötig ist! Denkt auch darüber nach, was jedes Familienmitglied geben bzw. opfern könnte und dankt Gott für die Möglichkeit, die kommende Woche anderen Menschen zu dienen!

 
[1] The Anabasis of Alexander by Arrian.
[2] Kalkulation basierend auf Wikipedia.
[3] M. Eliseew Alexander der Große, König von Makedonien. Die Bürde der Macht.

Ähnliches Thema

platziert von Sergey Sologub
Teilen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

„Und sie aßen alle und wurden satt. Und sie hoben zwölf Körbe voll an Brocken auf, und auch von den Fischen.“ Markus 6,42-43, Schlachter 2000
Kategorie: G

Hintergründe für Anbetung
in der Familie

Hintergründe für Ihre Anbetung in der Familie

Weiterlesen

Die Liste der Eigenschaften Gottes

Weiterlesen