Zart

Gottes Allmacht steht seiner Zärtlichkeit nicht im Wege

Mitten im Garten wächst ein hoher Rosenstrauch. Er ist prächtig! Von Zeit zu Zeit, wenn ein leichter Wind weht, kann man in der Luft den leichten und lieblichen Duft der Rose wahrnehmen…

FRAGE: Was meint ihr, würde ein Gartenwurm der Rose abgewinnen?

Lasst uns also einmal einen Wurm interviewen. Er würde wahrscheinlich etwas sagen wie: „Ja, es ist eine Pflanze mit sehr harten Wurzeln, hartem Stiel und gefährlichen spitzen Dornen. Und irgendwo oben kann man etwas rosafarbenes sehen”…

FRAGE: Und was würde ein Schmetterling über denselben Rosenstrauch sagen?

Ein Schmetterling würde vielleicht sagen: „Es ist eine herrliche Knospe mit einem zarten Aroma und süßem Nektar.“

Beide, der Wurm und der Schmetterling sehen dasselbe Gewächs, betrachten es aber aus unterschiedlichen Perspektiven. Zusammengefasst jedoch geben uns die Beobachtungen der Beiden eine vollständigere Vorstellung über den Rosenstrauch. Wir sollten in einer ähnlichen Weise auch unseren Gott betrachten. Das Alte Testament offenbart uns Gott aus einer bestimmten Perspektive, das Neue Testament aus einer anderen. Aber wir sollten die Bibel als Ganzes betrachten, damit wir ein umfassendes Bild erhalten. Im Alten Testament erleben wir Gott als einen Gewaltigen und einen Herrschenden! So wird uns Gott zum Beispiel 284 mal als „Zebaoth“, den Herrn der Heerscharen, genannt. Im Hebräischen, der Sprache des Alten Testaments, steht aber auch das Wort “rach” für “weich” oder “zart” und kann manchmal auch als “sanft” (siehe Sprüche 15,1) oder “zärtlich Geliebter“ bzw. „zart” (Sprüche 4,3) übersetzt werden. Man kann es aber auch je nach Zusammenhang als „verzagt“ bzw. „mutlos” (siehe 5. Mose 20,8) oder „schwach” übersetzen. Kein Wunder, dass der “Herr der Heerscharen” sich im Alten Testament kein einziges Mal mit diesem Wort „rach“ genannt hat!

FOLGERUNG 1: Im ersten Teil der Bibel offenbart Gott uns überwiegend seine Stärke und Macht. Habt ihr dabei auch an die harten Wurzeln, den harten Stiel und die spitzen Dornen gedacht?! Aber im Neuen Testament wird uns etwas Großartiges berichtet. Zu unserem Bild über Gott kommen “zarte Farbstriche” hinzu, denn unser Heiland Jesus Christus zeigt sich den Menschen sanft und zart:

„Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!“ (Matthäus 11,29, Schlachter 2000)

Das griechische Wort “praos” kann man als “sanft, ruhig, selbstbeherrscht, zart, weich, zärtlich” übersetzen. Diese Worte sprach Jesus über sich selbst! Und in den Worten:

„Den Geist dämpft nicht!“ (1. Thessalonicher 5,19, Schlachter 2000)

wird die Zartheit des Heiligen Geistes ebenfalls sichtbar, denn gedämpft bzw. unterdrückt werden kann nur Jemand, der nicht beherrschend, sondern sanft ist.

FOLGERUNG 2: Das Neue Testament ergänzt das Bild Gottes als des “Herrn der Heerscharen” (der spitzen Dornen) durch ein Wesen des sanftmütigen Jesus (der zarten Blumenknospe). Unser Gott ist gleichzeitig stark und zart. Er ist gerecht und gleichzeitig – Liebe! Er ist ein Löwe und ein Lamm! Er war es immer und er bleibt auch so!

„Den Demütigen zeigt er, was richtig ist, und lehrt sie, seinen Weg zu erkennen.“ (Psalm 25,9, Schlachter 2000)

GEBET: Dankt Gott für die Bibel, die uns das ganze Wesen Gottes offenbart! Betet Gott für seine Gerechtigkeit und seine Sanftmut zu uns an!

ANMERKUNG: Man kann die Kinder bitten, ihre Augen zu schließen und ihnen dann die Gedanken des Wurms vorlesen, damit sie sich in seine Gedanken versetzen können. Danach in die Gedanken des Schmetterlings, ohne die beiden zu benennen, und die Kinder raten lassen, wer es gewesen sein könnte. Dabei solltet ihr von vornherein sagen, dass es sich um ein und dieselbe Pflanze handelt. Wenn die Kinder zu klein dafür sind, könnt ihr ihnen auch folgende Legende erzählen: „Ein Wanderer kam in ein Dorf und wohnte dort. Er war ein weiser Mann. Der Fremde war sehr freundlich zu allen und hatte Kinder besonders lieb. Er war auch ein guter Handwerker und baute interessante Spielzeuge, so dass alle darüber nur staunten! Alle Spielzeuge waren zerbrechlich. Wenn er einem Kind so ein Spielzeug schenkte, freute sich das Kind, aber sobald es nicht aufgepasst hatte und es aus Unachtsamkeit fallen ließ, ging das Spielzeug sehr schnell zu Bruch. Das Kind weinte dann und der weise Mann schnitzte ihm ein neues Spielzeug, aber kein robusteres, sondern ein noch zarteres. Irgendwann sprachen die Eltern den weisen Mann darauf an: „Du guter Mann, warum sind die Spielzeuge, die du für unsere Kinder bastelst, so zerbrechlich? Denn deine Liebe zu den Kindern ist so offensichtlich! Sie bemühen sich schon sehr, mit dem Spielzeug behutsam umzugehen, jedoch geht es irgendwann kaputt. Es gibt dann viele Tränen und Herzeleid.” Der weise Mann lächelte sie nur an und meinte: „Eure Kinder sind zwar noch klein, aber die Zeit vergeht schnell und sie werden erwachsen. Irgendwann vertraut eine fremde Person eurem Sohn oder eurer Tochter sein Herz an. Und das Herz eines Menschen ist so zart! Ich hoffe, dass meine zarten Spielzeuge eure Kinder Behutsamkeit für zarte und wertvolle Dinge lehren!”

In der Bibel steht über Gott:

„Den Demütigen zeigt er, was richtig ist, und lehrt sie, seinen Weg zu erkennen.“ (Psalm 25,9, Schlachter 2000)

Gott geht mit uns sehr behutsam um. Er lehrt uns aber auch, miteinander genauso umzugehen.

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platziert von Sergey Sologub
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„Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!“ Matthäus 11,29, Schlachter 2000
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