Schnitter

Gott erntet Gedanken, Worte und Taten

Betti war die jüngste Tochter des Farmers Wiens aus Kanada. Die Familie hatte insgesamt sieben Kinder. Mit ihnen lebte noch die Cousine des Farmers, die von den Kindern Tante Rena gerufen wurde. Tante Rena nähte für Betti eine Stoffpuppe. Sie nahm alte Strümpfe, füllte diese mit Getreide, bildete daraus einen Kopf, den Körper, Arme und Beine und nähte die Teile dann zusammen. Anschließend malte sie Augen, Nase und den Mund aufs Gesicht. Betti mochte ihre Puppe und spielte gerne mit ihr. Sie brachte die Puppe zu Bett, spielte “Einkaufen” mit ihr, setzte sie neben sich an den Mittagstisch. Ihre Brüder Jim und George wollten auch gerne mit Bettis Puppe spielen, so dass es deswegen hin und wieder Streit gab. Eines Tages war die Puppe verschwunden. Betti war untröstlich, heiße Tränen liefen über ihre Wangen. Sie hatte ihre Puppe auf der Wiese “schlafen” gelegt und nun war sie weg. Die ganze Familie suchte nach der Puppe. Vergebens. Abends fragte der Familienvater jeden mit aller Strenge danach, aber niemand von den Kindern wollte mit dem Verschwinden der Puppe etwas zu tun gehabt haben.

Auch George nicht, obwohl der Vater ihn direkt angesprochen hatte. Die Puppe war unauffindbar. Tante Rena sah sich genötigt, eine neue Puppe zu nähen. Daran hatte Betti aber nicht mehr solche Freude, wie bei der ersten. Es kam der Herbst, der Winter, danach der Frühling, der den Schnee schmelzen ließ. Die Puppe war inzwischen vergessen. Die Natur erwachte. Die Brüder nahmen mit Begeisterung die Arbeit an ihren Beeten auf. Es wurde Samen ausgesät und die kleinen Gärtner warteten mit Ungeduld auf die ersten Triebe. Eines Morgens kamen auf dem Beet von George verdächtig dichte zarte Pflänzchen zum Vorschein.

„George, hast du etwa Rasen gesät?”, fragten seine Brüder.

“Es sind Karotten”, beteuerte George.

Die Brüder machten sich aber lustig: “Es sieht gar nicht danach aus. Das waren aber komische Karotten-Samen.”

FRAGE: Was schätzt ihr, was hatte George gesät?

Ein furchtbarer Gedanke gab George keine Ruhe, als er das Gras wachsen sah. “Ist das wahr? … Es kann doch nicht wahr sein!” Nach einigen Tagen rief der Vater seinen Sohn zu sich.

“George, komm mal her.”

Zu seinem Entsetzen stand Vater an Georges Beet und beobachtete die wachsenden Halme, die unmissverständlich auf Weizenhalme deuteten.

“Sag mal, mein Sohn, erinnern dich die Pflanzen nicht an etwas Bestimmtes?”

George stand da mit hängendem Kopf und Schultern. Er schwieg. Der Vater fuhr fort:

“Mir scheint, dass die Pflanzen mit ihrer Anordnung an ein kleines Kind erinnern: Hier sind die Arme, hier der Kopf und da die Beine. Sehr rätselhaft, nicht wahr?!”

Anstelle einer Antwort begann George bitterlich an zu weinen. Der Vater hatte Recht! Der sechsjährige George hatte an dem besagten Tag die Puppe “entführt”, um mit ihr zu spielen, und tat so, als ob er vom Verschwinden gar nichts mitbekommen hätte. Er beteiligte sich sogar zum Schein an der Suche. George war sich seines Verstecks auch ziemlich sicher, aber er hatte sich geirrt. Jetzt, im Gespräch mit seinem Vater, gab er den Diebstahl zu und Tränen der Reue liefen seine Wangen herunter. Der Vater stellte George vor sich hin.

„George, deine Schwester und ich haben dir vergeben. Aber es soll dir eine Lehre sein: Gott sieht alles! Alles, was wir tun, wird einmal in der Ewigkeit offenbar. Alles, was auf Erden verborgen bleibt, wird offenbar. Dort wird es jedoch zu spät sein, seine bösen Werke zu bereuen.“[1]

Es kommt der Tag der Ernte, wenn der Herr die Menschen „ernten“ wird. Ernte – das ist auch Gericht. Alle Menschen werden nach ihren Gedanken, Worten und Taten gerichtet. Im Buch der Offenbarung sehen wir Jesus Christus als Schnitter mit einer scharfen Sichel in der Hand:

„Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der glich einem Sohn des Menschen; er hatte auf seinem Haupt eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel. … Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde abgeerntet.“ (Offenbarung 14,14.16, Schlachter 2000)

Dieser Tag kommt immer näher, aber die freudige Botschaft dabei ist, dass Gott jedem Menschen die Möglichkeit der Umkehr eingeräumt hat. Jesus Christus ist für die Sünde der Menschen gestorben und wir können ihn jederzeit um Vergebung bitten.

–      Wann sind denn die Sünden zu bekennen?

Sofort dann, wenn unser Herz uns mahnt und verurteilt. Es lohnt sich nicht, es auf später zu verschieben, wie George es getan hat.

–      Warum ist es wichtig, Reue und Buße zu tun?

Jede Sünde trennt uns von Gott. Die Bekehrung versöhnt uns mit Gott und miteinander. Gott schätzt es, wenn wir uns nicht aus Angst vor Strafe bekehren, sondern aus Liebe zu ihm.

Es ist wichtig, „die Beete seines Lebens zu pflegen“, damit wir am Tag des Gerichts kein ewiges Verderben ernten. Hütet euch davor, schlechte „Samen der Gedanken, Worte und Taten“ auszusäen. Und wenn es doch geschehen ist, bemüht euch von ganzem Herzen, diese durch Bekennen und Buße sofort „auszujäten“.

GEBET: Lasst uns Gott anbeten, indem wir über Sein gerechtes Gericht nachdenken! Lasst uns Gott dafür danken, dass er seine Sichel noch nicht angelegt hat und uns somit eine Möglichkeit gibt, unsere Fehler zu erkennen, und dass wir diese gute Botschaft unseren Angehörigen und Freunden unbedingt weitersagen!

[1] Geschichte aus dem Buch von Wolfgang Ch. “Tom, der kleine Missionar”

platziert von Sergey Sologub
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„Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der glich einem Sohn des Menschen; er hatte auf seinem Haupt eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel. … Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde abgeerntet.“ Offenbarung 14,14.16, Schlachter 2000
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