Richter

Erhebe dich, Natur und Menschheit - der Richter kommt!

Der Psalm 96 ist ein sehr ungewöhnliches hebräisches Lied. Stellt euch nur vor, wie feierlich die ersten Strophen im salomonischen Tempel geklungen haben mögen:

“Singt dem HERRN ein neues Lied, singt dem HERRN, alle Welt!“ (Psalm 96, 1, Schlachter 2000)

Menschen aus verschiedenen Völkern nehmen an dem Gesang teil. Warum muss denn dieser Gott so verherrlicht werden? Die Antwort finden wir in den folgenden Versen:

„Denn groß ist der HERR und hoch zu loben; er ist furchtbar über alle Götter. … Betet den HERRN an in heiligem Schmuck; erbebt vor ihm, alle Welt!“ (Psalm 96, 4.9, Schlachter 2000)

Wir können es uns ausmalen, wie die Trommel nachdrücklich die Worte „erbebt vor ihm, alle Welt“ unterstreichen! Bestimmt lief es dem einen oder anderen kalt den Rücken hinunter. Aber der Gesang geht weiter und der Psalmdichter lädt die ganze Natur, die Völker, den Himmel, die Erde, das Meer, die Felder und Wälder ein, diesem Gott zuzusingen:

„Sagt unter den Heiden: Der HERR regiert als König! Darum steht auch der Erdkreis fest und wankt nicht. Er wird die Völker gerecht richten. Es freue sich der Himmel, und die Erde frohlocke, es brause das Meer und was es erfüllt! Es jauchze das Feld und alles, was darauf ist! Dann sollen alle Bäume des Waldes jubeln …“ (Psalm 96, 10-12, Schlachter 2000)

Und nun bewegt sich die ganze Schöpfung in diesem Wirbelsturm der Verherrlichung Gottes. Aus den weiteren Worten wird der tiefe Grund dieser Lobeshymne klar:

„… vor dem HERRN, denn er kommt …” (Psalm 96, 13, Schlachter 2000)

Moment mal, hier wird ja jemand empfangen. Hier geht es doch um den triumphalen Einzug Gottes! Es ist so, als ob die Königin von England mit den Worten „Gott schütze die Königin“ empfangen wird. So geht es auch hier, im Psalm 96, um eine Begrüßungshymne für Gott. Was ist es für ein Einzug? Wo zieht Gott denn ein?

FRAGE: Was meint ihr?

Im letzten Satz der Strophe wird das Geschehen komplett auf den Kopf gestellt:

„… denn er kommt, um die Erde zu richten! Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker in seiner Treue.“ (Psalm 96, 13, Schlachter 2000)

Das Lied zeigt sich plötzlich als ein Lob auf Gott, den Richter. Es ist für uns ein ungewöhnliches Bild, nicht wahr?! Es wäre doch ungewöhnlich, wenn die im Gerichtssaal Anwesenden den Richter mit einem Freudengesang empfangen würden, während er am Richterstuhl den Platz einnimmt. Wie beliebt, echt und gerecht sollte doch dieser Richter sein, um so empfangen zu werden? Unser Gott jedoch ist so herrlich! Er ist ein majestätischer und herrlicher Richter! Die ganze Natur freut sich auf das Gericht Gottes! Denn dieser Richter ist frei von Fehlern, er ist eines solchen Lobes würdig! Seine Urteile sind gerecht! Denkt mal bitte einen Moment darüber nach, wer denn würdig ist, diesem Gott ein solches Lied zu singen? Menschen, die die Sünde lieben und tun, gehören mit Sicherheit nicht dazu. Sie müssen schweigen, weil der Gott-Richter nicht ihr Freund ist. Die Gesetzesübertreter und Verbrecher leben in einer ständigen Angst vor seinem Urteil. In dieses Lied können nur die Kinder Gottes einstimmen – diejenigen, die durch Jesus Christus ihre Sündenvergebung empfangen haben:

„… Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.“ (Johannes 5,24, Schlachter 2000)

Menschen, deren Sünden vergeben wurden, erscheinen zwar, wie alle Menschen, auch vor dem weißen Thron. Dort aber erhalten sie ihre Krone und werden mit ihrem himmlischen Vater vereint!

GEBET: Sprecht vor Gott eure Bewunderung über sein gerechtes Richten aus! Dankt ihm für Jesus Christus, in dem wir die Sündenvergebung und Befreiung vor dem Gericht am weißen Thron erfahren werden!

platziert von Sergey Sologub
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„… denn er kommt, um die Erde zu richten! Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker in seiner Treue.“ Psalm 96, 13, Schlachter 2000

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